[Rezension] Die Chroniken des Magnus Bane



Titel: Die Chroniken des Magnus Bane
Autor: Cassandra Clare
Preis: € 18,99 (HC), € 14,99 (TB), je € 2,99 (EB)
Seitenanzahl: 555
Genre: Urban-Fantasy
Reihe: Sammelband
Meine Wertung: 4/5 Hühnchen 



Story: 

Magnus Bane, oberster Hexenmeister von Brooklyn und unsterblich. Wenn man so lange lebt, muss man sich die Zeit vertreiben. Und Magnus war wirklich überall dabei, die Französische Revolution, der Börsencrash und vieles mehr. Zehn kurze Geschichten, erzählen aus dem Leben des schillernden Hexenmeisters. Mit Witz und Problemen, wie man es von Magnus kennt.

Meine Meinung:

Alle lieben Magnus und nach diesem Buch versteht man auch warum. Er ist fantastisch. Das Buch besteht aus zehn kurzen Geschichten, die alle aus Magnus' Leben erzählen. Da es diese Zehn Geschichten auch einzeln als E-Books gibt, werde ich zu allen kurz meine Meinung äußern, ehe ich das gesamt Buch bewerte. Es wir Spoiler zu den Reihen "Chroniken der Schattenjäger" und "Chroniken der Unterwelt" geben.
  1. Was geschah tatsächlich in Peru?
    Diese kurze Geschichte war nochmal aufgeteilt in noch kürzere Geschichten. Magnus war mehrmals in Peru und wir dürfen jedes Mal dabei sein, genau wie der arme Ragnor. Die Geschichte ist lustig, aber dadurch, dass man immer nur knappe 15 Seiten liest und dann schon wieder mehrere Jahre vergehen, kam ich nicht richtig rein. Allerdings fand ich es interessant, mehr über die Beziehung zwischen Magnus, Ragnor und Catarina zu erfahren, das kommt in den anderen Büchern von Cassandra Clare ja nur ganz am Rande vor. Ich liebe Ragnor, er ist so unfassbar pessimistisch. Auch lernt man in dieser Geschichte noch einen recht unerfahrenen Magnus kennen, auch eine willkommene Abwechslung.

  2. Die Flucht der Königin
    Was hat Magnus eigentlich während der französischen Revolution gemacht? Zufällig lebte er zu dieser Zeit in Frankreich. Ich bin kein Fan vom Thema "Französische Revolution" ich hab mich nie dafür interessiert und auch keine Ahnung von dem geschichtlichen Ablauf. Die Geschichte war okay. Sie sticht nicht besonders heraus, aber schlecht war sie auf keinen Fall. Es war eben mehr ein "Seht wie Magnus selbst in wichtige geschichtliche Ereignisse verwickelt war".

  3. Vampire, Scones und Edmund Herondale
    Eine meiner liebsten Geschichten in diesem Sammelband. Sehr spannend. Edmund Herondale ist der Vater von Will Herondale, den wir aus "Chroniken der Schattenjäger" kennen, dort ist er bereits ein ehemaliger Schattenjäger, der sich dem Alkohol und der Spielsucht hingegeben hat und seine Kinder aus der Welt der Schattenjäger fernhalten möchte. In dieser Geschichte ist er noch der geborene Schattenjäger, dem der Kampf im Blut liegt und der nicht mehr liebt. Er ist der erste Herondale von vielen, denen Magnus im Laufe seines Lebens begegnet. Aber nicht Edmunds Geschichte, hat mir hier so gut gefallen, sondern die ersten Verhandlungen zu einem Friedensabkommen zwischen Schattenweltlern und Schattenjägern. Die Schattenjäger sind solche Vollidioten. Anders kann man es nicht ausdrücken. Aloysius Starkweather, der ja auch in "Die Chroniken der Schattenjäger" ein Arsch ist, ist es hier, ein viertel Jahrhundert vorher, auch schon. Traurigerweise erinnern viele der Aussagen an ähnliche Situationen heute.

  4. Tochter der Finsternis
    Der nächste Herondale, den Magnus in diesem Buch trifft, Jamie, der Sohn von Tessa und Will. In dieser Familie haben wohl alle Männer einen Schlag, auch Jamie hat so seine Probleme. Aber darum geht es nicht hauptsächlich. Es geht um Tatjana Blackthorn und ihren Wahnsinn. Ich konnte diese Frau schon in "Die Chroniken der Schattenjäger" nicht leiden, aber in dieser Geschichte hat sie den Vogel echt abgeschossen. Die Geschichte war allerdings nur eine Einleitung, sie spielt nämlich unmittelbar vor Cassandra Clares neuer Reihe "The Last Hours" auf die ich jetzt noch gespannter bin. Ein paar der Charaktere hat man hier schon kennengelernt und ich freue mich schon darauf, mehr über sie zu lesen.

  5. Der Aufstieg des Hotelts Dumort
    Das war die Geschichte, die mir am wenigsten gefallen hat. Sie spielt zur Zeit des großen Börsencrashs und genau darum geht es eben auch. Ich fand es nicht besonders spannend. Ich habe mir außerdem von der Kapitelüberschrift etwas anderes erhofft. Sie war nicht schlecht, aber hätte ich mir die Geschichten alle einzeln als E-books gekauft, hätte ich diese wohl weggelassen.

  6. Die Rettung Raphael Santiagos
    Hier ist sie, meine Lieblingsgeschichte in diesem Band. Ich liebe Raphael, das war mir vorher nicht bewusst. ich habe ihn tatsächlich in "Chroniken der Unterwelt" kaum wahrgenommen. Ja, er war in Teilen der Geschichte ein wichtiger Charakter, aber ich habe ich einfach nicht großartig für ihn interessiert, er stach nicht heraus. Jetzt ist das anders, er ist genial, seine Geschichte ist traurig, spannend und lustig. Und er und Ragnor sind ein Traumpaar.

  7. Der Niedergang des Hotels Dumort
    Diese Geschichte hatte für mich Anlaufschwierigkeiten, wurde aber zum Ende sehr interessant. Ich habe Camille mit ganz anderen Augen gesehen. Ich war ja bereits in der 3. Geschichte überrascht, wie sympathisch sie mir dort war und hier hatte ich sogar Mitleid mit ihr. Besonders das Ende hat mir sehr gut gefallen, dadurch wurde diese Geschichte irgendwie besonders, wie ein Insider.

  8. Was schenkt man einem Schattenjäger, der schon alles hat?
    Hier hat mich der zeitliche Ablauf irritiert. Davor waren alle Geschichten chronologisch angeordnet, dabei hätte diese als letzte kommen müssen. Aber gut, es hat nichts daran geändert, wie unfassbar lustig diese Geschichte war. Wirklich, sie war eigentlich kaum etwas anderes, als einfach nur lustig. Dieser Dämon, ich liebe ihn.

  9. Der letzte Kampf des New Yorker Instituts
    Ein paar interessante Einblicke in das Wirken des Kreises und der vierte Herondale, den Magnus trifft (nur Marcus haben wir noch nicht kennengelernt, mal sehen, ob er auch irgendwann in einer Geschichte auftaucht und ob auch er sich in die Herondale Tradition einreiht und Enten hasst). Was soll man sagen, der Kreis war scheiße, Valentin ein Arschloch. Interessant fand ich, dass Magnus in dieser Geschichte das erste Mal Luke, Jocelyn und den Lightwoods begegnet ist. Seine Bemerkung den Lightwoods gegenüber fand ich ja besonders lustig (Doch Magnus, du wirst dich für ihr "zweifellos abstoßendes Gör" interessieren).

  10. Der Fluch wahrer Liebe (und erster Dates)
    Diese letzte Geschichte ist so süß. Magnus' und Alecs erstes Date und so ziemlich alles, was schiefgehen kann. Lustig, süß, Alec ist so unbeholfen. Wenn man schon weiß, wie sich das alles mit den beiden entwickelt, ist dieses erste Date einfach eine Geschichte zum wohlfühlen und lachen, sehr viel lachen.  
So, soviel zu den einzelnen Geschichten. Insgesamt hat mir dieses Buch sehr gut gefallen. Magnus ist natürlich auch ein Charakter, der in jeder Situation für eine interessante, lustige und spannende Geschichte sorgt. Dass die eine Geschichte chronologisch nicht richtig angeordnet ist, ja, das stört einen Perfektionisten wie mich, aber es ist kein Weltuntergang. Man hat auf jeden Fall sehr viel über Magnus, seine Geschichte und seine Entwicklung erfahren. Und auch seine Wegbegleiter besser kennengelernt, sprich Ragnor, Catarina, Raphael und Camille. Besonders gut gefallen hat mir, dass auch die Entwicklung der Welt immer mit einbezogen wurde. Die Eigenheiten der einzelnen Jahrhunderte und Jahrzehnte wurden alle eingebaut, wichtige Ereignisse oder Veränderungen wurden thematisiert. Man hätte sie auch weglassen können, aber so ist das Genre Urban-Fantasy noch viel besser zur Geltung gekommen. Aber vor allem war es spannend, diese Geschichten aus Sicht eines Schattenweltlers zu lesen. Nichts gegen die Schattenjäger, aber man hat hier gemerkt, dass sie oft einen Tunnelblick haben (nicht alle, aber viele) und ich fand es grandios von Cassandra Clare umgesetzt. Man merkt, dass sie diese komplette, große Geschichte sehr gut durchdacht hat. Ich freue mich schon auf ihre letzte Reihe aus dem Schattenjäger-Universum auch wenn ich gar nicht will, dass die Geschichten um all diese Charaktere enden. Zum Glück dauert das ja auch noch, so tolle Bücher brauchen schließlich Zeit, um geschrieben zu werden. 
Und jetzt noch ganz viele Zitate, weil Magnus viel zu viel gutes Zeug sagt.


"Und dann komme ich mit einem Lama bis in dein Schlafgemach und sorge dafür, dass es auf alles, was du besitzt, uriniert."
- Seite 11, Ragnor Fell
Nun ja, viele Wege führten zu Lady Camilles Busen.
- Seite 118, Magnus Bane
"Sprich immer aus, wonach dir gerade ist, denn das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass du dich blamierst - Im besten Fall aber ist am Ende jemand nackt."
- Seite 130, Magnus Bane
"Ich esse nie wieder Ente. Ich kann nicht glauben, dass ich Ente jemals mochte. Die Ente hat mich schamlos hintergangen."
- Seite 155, Edmund Herondale
"Enten kommt und umarmt euren neuen König!"
[...] "Tessa, ich ertrage das nicht länger. Er setzt sein Leben auf schlimmste Weise aufs Spiel und verstößt gegen sämtliche Prinzipien, die mir wichtig sind."
- Seite 190, Jamie und Will Herondale
Wenn sie sich ohnehin schon für so viel besser hielten, sollten sie doch wenigstens in der Lage sein, ihren eigenen Kindern das Gefühl zu vermitteln, dass sie gut waren, so wie sie waren.
- Seite 425, Magnus Bane
Jedes Zeitalter hielt sich für ach-so-aufgeklärt und taumelte doch bloß wieder durch dieselbe Finsternis aus Angst und Ungewissheit.
- Seite 448, Magnus Bane
Alec ging mit einem strahlenden, alles erhellenden Lächeln auf den Lippen rückwärts zur Tür hinaus, den Blick unentwegt auf Magnus gerichtet, bis er den Treppenabsatz erreichte. Es folgte ein Aufschrei, doch Magnus war bereits aufgestanden und hatte die Tür geschlossen, bevor er Zeuge werden konnte, wie Alec die Treppe hinunterfiel. Das war eines der Dinge, bei denen ein Mann ein Recht auf Privatsphäre haben sollte.
- Seite 554

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