[Rezension] Die Farben des Blutes - Die rote Königin



Titel: Die Farben des Blutes - Die rote Königin
Autor: Victoria Aveyard
Preis: € 19,99
Seitenanzahl: 512
Genre: Dystopie, Fantasy
Reihe: Band 1 von ?
Meine Wertung: 4/5 Hühnchen 



(The Dark Side Challenge, Aufgabe 10) Ich habe das Buch eben gerade beendet. Wenn der Post kommt ist zwar schon etwas Zeit vergangen, aber für mich ist das jetzt alles noch ganz frisch und ich will euch sofort meine Eindrücke schildern...

Die 17-jährige Mare Barrow lebt in einer Welt, in der dein Platz durch die Farbe deines Blutes bestimmt wird. Mare hat rotes Blut und muss wie alle Roten in Slums unter der Herrschaft der Silbernen leben und ihnen dienen. Diese besitzen mit ihrem silbernen Blut besondere Fähigkeiten, die sie immer wieder zur Schau stellen, um den Roten zu zeigen, dass man Silberne nicht besiegen kann. Aber trotzdem bildet sich mit der Scharlachroten Garde eine Gruppe von Rebellen, die die silberne Herrschaft zu Fall bringen will. Mare hat damit eigentlich nichts zu tun und lebt ihr bescheidenes Leben als rote Diebin. Bis man ihr eines Tages eine Stelle als Bedienstete in der Sommerresidenz des Königs anbietet. Denn schon an ihrem ersten Tag dort gerät sie in eine tödliche Gefahr, die offenbart, dass sie, obwohl sie keine Silberne ist, über eine besondere Fähigkeit verfügt. Um die Farbe ihres Blutes zu vertuschen wird sie von König und Königin als verschollen geglaubte silberne Adlige ausgegeben und mit dem jüngsten Prinzen verlobt. Doch so sehr Mare auch versucht die Silberne Mareena Titanos glaubhaft zu spielen, in ihrem inneren ist sie eine Rote, die die Silbernen aus tiefstem Herzen hasst. Und es ist eine Revolution gegen diese im Gange und Mare hat die perfekte Position, um die Rebellen zu unterstützen. 

Anfangs hab ich etwas gebraucht, um in die Geschichte zu finden, was aber auch daran liegen kann, dass ich lange nichts aus diesem Jahrhundert gelesen hatte. Die erste Hälfte des Buches ist so vor sich hin geplätschert. Es waren zwar ein paar interessante Stellen dabei, aber nichts, das so spannend war, dass ich unbedingt weiterlesen wollte. Deshalb hab ich für diese erste Hälfte auch recht lang gebraucht. Danach kamen aber ein paar wirklich spannende Kapitel, bei denen ich dachte, dass es jetzt richtig losgeht. Nach diesen Kapiteln dachte ich auch erst, das Buch hätte dort super enden können und hätte damit auch einen guten Cliffhanger geboten. Aber es ging weiter und plätscherte wieder vor sich hin. Doch dann kam eine Wendung mit der ich so nicht gerechnet hatte. Zwar hab ich natürlich Vermutungen und Zweifel gehabt, aber dieser Plot Twist kam doch recht unerwartet. Und ab da konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die letzten Kapitel hab ich regelrecht verschlungen. Anfangs war ich mir sicher, dass ich das Buch mit drei Hühnchen bewerten würde, nach dem ersten Höhepunkt war ich schon bei 3,5 und das Ende hat mich dann doch vier geben lassen.
Ich hatte mit einer klassischen Dystopie gerechnet, weil auch alles, was ich bisher zu dem Buch gehört hatte eher mittelmäßig klang. Und am Anfang hatte man auch die klassischen Elemente einer Dystopie. Doch beim Lesen ist mir aufgefallen, dass sich die Geschichte doch von anderen abhebt. Durch die ganzen verschiedenen Fähigkeiten hat das Buch auch ein bisschen was von Fantasy.
Manches war, fand ich, schon vorhersehbar und es gab auch Stellen, an denen ich dachte "das ist jetzt aber ein praktischer Zufall", aber Victoria Aveyard hat in diesem Buch immer wieder Wendungen geboten, die fast alles andere wett machen.
Ebenfalls sehr gut fand ich die Charaktere. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Mare geschrieben. Bei mir ist es häufig so, dass ich dann den erzählenden Charakter irgendwann nervig finde und genau diesen dann auch am wenigsten mag. Aber hier war das nicht so. Ich konnte mich wirklich gut in Mare hineinversetzen. Sie hat nie allen gleich vertraut und auch ich hatte bei einigen Charakteren meine Zweifel an ihren Absichten, aber wenn sie es tat, tat auch ich es. Ich fand es auch gut, dass sie nicht perfekt ist. Auch sie trifft falsche Entscheidungen, aber sie steht dazu und versucht trotzdem noch das Beste aus der Situation zu machen. Und sie behält ihren Stolz, das fand ich ebenfalls gut. Was sie mir aber am sympathischsten gemacht hat war, dass sie nicht einfach so den Prinzen verfallen ist. Natürlich gibt es auch in diesem Buch eine Dreiecks-Beziehung, aber sie bestimmt nicht die ganze Handlung und Mare denkt auch nicht ununterbrochen an Maven und Cal. Natürlich gibt es auch solche Stellen, aber nicht viele. Auch hegt sie Gefühle, verletzt andere damit und wird auch selbst verletzt, aber ich will dazu jetzt auch nicht zu viel verraten.

Der Schreibstil war angenehm zu lesen. Anfangs war es etwas schwierig, was daran lag, dass ich es angenehmer finde, wenn Geschichten in der Vergangenheit geschrieben sind, diese ist aber im Präsens, aber ich habe mich nach wenigen Kapitel daran gewöhnt. Das einzige, was mich beim Lesen immer wieder ins Staucheln gebracht hat, waren die ganzen komplizierten Namen. Da stolpert man schon mal über Namen wie Ptolemus, Kilorn oder Macanthos. Aber ehrlich gesagt hat mich am meisten Ptolemus gestört, ich weiß immer noch nicht wie ich diesen Namen aussprechen muss xD Ich hab mir tatsächlich gewünscht, dass er stirbt, damit ich ihn nicht nochmal lesen muss ^^"
Da sind wir auch schon beim letzten Punkt, den ich ansprechen will. Die Aufteilung von Gut und Böse. Anfangs wird es so dargestellt, dass die Roten die Guten und die Silbernen die Bösen sind. Aber im Laufe der Geschichte verschwimmt die Grenze dazwischen und das fand ich sehr gut. Ich mag es nicht, wenn Leute als ausschließlich gut oder böse dargestellt werden. So sind die Silbernen zwar sehr brutal und empfinden kein Mitleid mit den Roten, sind aber trotzdem liebende Eltern, verletzte Liebende und hinterfragen manches. Und die Roten sind nicht alle unschuldig, nur weil sie die Schattenseiten des Lebens kennen. Auch sie schrecken nicht vor Toten zurück, wenn es ihrem Zweck dient. Zwar nicht im gleichen Ausmaß wie die Silbernen, aber sie tun es und auch Mare handelt dabei nicht immer moralisch korrekt. Am besten sieht man das im letzten Kapitel, finde ich, aber ich möchte nichts vorwegnehmen ^^
Im Großen und Ganzen finde ich, ist Die rote Königin ein vielversprender Auftakt einer dystopischen Reihe. Ich weiß nicht genau, wie viele Bände es geben wird, gehe aber von drei aus. Das Ende des ersten Bandes ist erträglich. Auch wenn ich wissen will wie es weitergeht, kann ich mich bis zum Erscheinen des zweiten Bandes im Sommer gedulden ^^

Kommentare

  1. Hallöchen, habe gerade gesehen, dass du mich verlinkt hast :) Vielen dank, werde dich auch zu meiner blog Liste hinzufügen.
    Schöne Rezi :) Ich fand die Handlung teilweise auch sehr vorhersehbar :(
    Liebe Grüße

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    1. Danke :) Ich finde deinen Blog wirklich toll ^^
      Ich hoffe in den nächsten Bänden ist nicht mehr so viel vorhersehbar, denn die Reihe hat Potenzial

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