Meine Gedanken über... Nachhaltig Leben

Ich finde es toll, dass immer mehr Menschen bewusst wird, dass dieser Planet, auf dem wir Leben, begrenzte Kapazitäten hat und immer mehr sich auch Gedanken machen, wie sie verhindern können, dass die Erde in absehbarer Zeit unbewohnbar wird. Aber ich habe ein Problem damit, dass viele dieser Menschen dabei nur Trends folgen und sich nicht selbst die Mühe machen, zu überlegen, was sie tun und was sie tun könnten.
Ich denke, dass die Minimierung des Plastikverbrauchs auf jeden Fall ein wichtiger und großer Schritt ist. Und ich finde es toll, dass auch Supermärkte, Hersteller, Firmen, Geschäfte und Restaurants immer mehr darauf achten, ihren Kunden alternativen anzubieten. Obwohl sie, zumindest hier in Deutschland, auch viel Kritik deswegen einstecken müssen. Ich habe erst vor Kurzem eine Diskussion über Social Media verfolgt, wo sich Kunden erst beschwert haben, dass Mc'Donalds zu viel Verpackungsmüll produziert und danach, dass die Fast Food Kette nun auf Plastiklöffel und Strohhalme verzichtet und stattdessen Alternativen aus Holz bzw. Pappe nutzt. Man kann es einfach nie allen Recht machen.
Ich wäre froh, wenn das Umweltbewusstsein auch bis in en Transport reichen würde. Denn während alle brav auf den Diesel schimpfen, beschäftigt sich niemand mit der viel größeren Umweltbelastung, die durch Schiffe entsteht, genauso wie das Problem, dass Flüge immer günstiger und Bahnfahrten immer teurer werden. Und was in der Idee vom Elektroauto vollkommen außer Acht gelassen wird, ist, dass die Produktion einer einzigen Lithium-Ionen Batterie, erst dann eine geringere Belastung für die Umwelt darstellt, als ein Dieselauto zu fahren, wenn das Elektroauto min. 12 Jahre gefahren wird. Ich habe mal in einer Quizsendung gehört, dass die Deutschen sich im Durchschnitt alle 7 Jahre ein neues Auto zulegen. Noch ist Elektro also nicht besser als Diesel. Natürlich macht das das Dieselauto nicht gut. Aber es hat keinen Sinn gegen etwas vorzugehen, wenn es noch keine Alternativen gibt. Es ist aber ohne Frage eine Schande, dass es noch keine Alternativen gibt. Wenn der Profit nicht bei den meisten im Vordergrund stehen würde, wären wir da sicher schon weiter.
Aber was für mich aktuell das Thema ist, das mich am meisten beschäftigt, ist nachhaltige Ernährung. Ich habe in meinem Bekannten- und Freundeskreis einige Veganer, die dies tun, weil sie nachhaltig leben wollen. Aber bei den meisten dieser Veganer fällt mir dann auf, dass sie das gar nicht tun. Sie trinken dann zum Beispiel Mandelmilch, statt Kuhmilch. Mandelmilch wird zum größten Teil in Amerika produziert. Da immer mehr davon verlangt wird, muss diese Produktion beschleunigt werden. Mandeln benötigen die Bestäubung von Bienen. Mandelmilch ist also nicht mal Vegan. Denn Bienen werden für deren Produktion industriell gehalten, diese industrielle Haltung ist ein großer Bestandteil des Bienensterben. Hinzu kommt, dass die Mandelmilch anschließend über die halbe Welt transportiert werden muss. Das ist nicht nachhaltig. Nachhaltige Alternativen sollten doch keine größere Belastung für die Umwelt darstellen, als es das Produkt tut, das sie ersetzen sollen. Natürlich trinkt nicht jeder Veganer Mandelmilch und natürlich gibt es auch Alternativen, die die Umwelt nicht so stark belasten, zum Beispiel Hafer oder Weizen. Aber trotzdem treffe ich immer wieder Veganer, die meinen, nur weil sie Vegan leben, sind sie automatisch Umweltbewusst. Dabei greifen gerade diese Leute meistens auf Produkte zurück, die in ihrer Herstellung und Lieferung wesentlich belastender sind. Eine Ernährung, die sich auf Regionale Produkte konzentriert ist dabei viel umweltfreundlicher und auch gesünder. Denn eine Vegane Ernährung sorgt auch für Mangelerscheinungen, die gesundheitliche Folgen haben können. So können Veganer beispielsweise kein Vitamin B12 aufnehmen, weil dieses - in den Mengen, die der Körper braucht - in tierischen Produkten vorkommt. Ein Mangel an Vitamin B12 ist allerdings u.a. Zellschädigend (hier ein Artikel dazu, der auch erklärt, was man dagegen tun kann, wenn man dennoch Vegan leben möchte).
Grundsätzlich darf ja jeder leben, wie er will und essen, was er will. Das ist mir ja auch vollkommen egal. Nur machen sich glaube ich einige keine Gedanken, was sie eigentlich essen. Es wird meistens nur davon gesprochen, worauf verzichtet wird. Meine Meinung ist, dass eine Regionale Ernährung die beste Alternative ist. Viele Gemüse- und Getreidesorten haben bereits in ihrem Anbau einen enormen Wasserverbauch, ich muss die Belastung für die Umwelt nicht auch noch durch Transportwerge verstärken, nur weil ich unbedings ein Gemüse essen will, das in Europa nicht wächst. Noch besser wäre natürlich, wenn man nur auf deutsche Produkte zurückgreift, allerdings ist die Landwirtschaft in Deutschland nicht sehr ausgewogen, da die Südeuropäischen Länder meist die besseren Bedingungen und mehr Platz für den Anbau haben. Aber wenigstens sollte man doch darauf achten, dass, wenn es nicht unbedingt sein muss, das Obst, das Gemüse oder sonst was, nicht extra aus Südamerikera, Asien etc. importiert werden musste. Damit lebt man wesentlich nachhaltiger, als auf wichtige Nährstoffe zu verzichten, die man sich dann mit Nahrungsmitteln aus dem Ausland zuführen muss.
Eine Kuh muss sowieso gemolken werden, inzwischen sind sie in eine Richtung gezüchtet, wo sie einfach mehrere Liter am Tag produzieren (einen Überschuss hatten sie allerdings schon immer), wird sie nicht gemolken hat sie Schmerzen. Ich muss am Tag keinen Liter Milch trinken, ich muss auch in der Woche keinen Liter Milch trinken. Aber wenn ich mir meine Milch beim örtlichen Bauern bzw. der Molkerei hole (wer das nicht hat: In den meisten Supermärkten gibt es Regionale Abteilungen), der sie mir in eine Glasflasche füllt, hab ich mehr getan, als mir eine Mandel-, Soja-, Hafermilch  etc. im Tetrapack zu holen, die aus einer Massenproduktion stammt, die aus Kapazitätsgründen nicht in Deutschland stattfindet.
Ich muss auch nicht auf chemische Fleischersatzprodukte zurückgreifen, die mehr Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe und sonst was haben, als Nährstoffe. Wenn ich bewusst Fleisch kaufe, mehr dafür ausgebe, gucke wo es herkommt. Oder auch darauf verzichte, denn in Fleisch sind tatsächlich keine Nährstoffe, die der Körper nirgends sonst herbekommt. Eine vegetarische Ernährung ist tatsächlich nachhaltig, denn Fleisch ist auch das Nahrungsmittel, das den höchsten Wasserverbrauch in der Prodkuktion hat. Und natürlich gibt es auch diverse moralische Gründe, um auf Fleisch zu verzichten. Wenn man aber stattdessen zu Alternativen greift, die möglichst aussehen und schmecken sollen, wie echtes Fleisch, dann isst man pure Chemie und dann hört es auch auf mit der gesunden Ernährung. Wenn ich bewusst auf etwas verzichten will, dann verzichte ich nunmal auch auf den Geschmack.
Ich für meinen Teil lebe seit meinem 6. Lebensjahr weitgehend vegetarisch. Bei mir hatte das damals nichts mit Tierliebe oder Umweltbewusstsein zu tun, dafür war ich zu jung. Ich mochte und mag einfach den Geschmack nicht. Natürlich fällt es mir dadurch auch leichter zu sagen, dass Fleischersatzprodukte unnötig sind, aber die Tatsache, dass diese überwiegend chemisch sind, beleibt dennoch bestehen.
Worauf will ich hinaus? Ganz einfach: Man sollte nicht alles mitmachen, ohne nachzudenken. Vegane Ernährung kann umweltfreundlich sein, aber nur wenn es eine bewusste Ernährung ist. Man also weiß, wo die Nahrungsmittel herkommen und man sich mit dem Thema beschäftigt hat. Es gibt einige, die das wirklich gut machen, aber leider viel mehr, die es nicht tun. Gesund ist es aber in keinem Fall, da man auf einige Nährstoffe verzichtet, die der Körper braucht und die dann künstlich eingenommen werden müssen. An sich ist aber der Wille, etwas für die Umwelt zu tun auf jeden Fall ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Nur wenn man sich sein Verhalten (nicht nur in Sachen Ernährung) nicht bewusst macht, kann man diesem Willen auch viel mehr Schaden anrichten, als dass es hilft.

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