[Rezension] Der Junge bekommt das Gute zuletzt




Titel: Der Junge bekommt das Gute zuletzt
Autor: Dirk Stermann
Preis: € 19,95
Seitenanzahl: 224
Genre: Familienroman
Reihe: Einzelband
Meine Wertung: 2/5 Hühnchen 





Das Leben des 13-jährigen Claude ist alles andere als perfekt. Seine Eltern haben sich getrennt. Seine Mutter hat sich mit ihrem neuen Freund aus dem Staub gemacht und keinen Kontakt mehr zu Claude. Sein Vater hat kein großes Interesse an seinem Sohn und als auch er eine neue Frau kennenlernt, lässt er sein Kind allein zurück. In der Schule wird gemobbt und sein einziger Freund ist der totkranke, serbische Taxifahrer Dirko.
Als er schließlich in eine neue Schule kommt und Freunde findet, lernt er das Mädchen Minako kennen. Die beiden verlieben sich, in ihrem jugendlichen Leichtsinn glauben die beiden, eine eigene Familie gründen und zusammen glücklich werden zu können.


Wieder ein Buch, das ich lesen musste. Ich habe mich ganz schön durch den anstrengenden Schreibstil gequält und auch die teils sehr detaillierten und ekligen Beschreibungen einiger Dinge, haben es mir nicht leichter gemacht. Die Geschichte von Claude ist sehr traurig und ich bin mir sicher, dass es leider viele Kinder gibt, die tatsächlich ein solches Leben führen müssen. Einer meiner Kollegen hat dazu gesagt "Dem Jungen passiert alles schlechte, was es gibt und es wird statt besser, nur immer schlimmer" und das stimmt. In diesem Buch sieht man alles schlechte. Vernachlässigung, Mobbing, der Verlust von geliebten Menschen, Alleinsein und noch mehr. Und ich bin auch der Meinung, dass Bücher uns nicht immer eine bessere Welt zeigen müssen. Aber der Autor hat an vielen Stellen sehr stark übertrieben und die Geschichte damit ein wenig unrealistischer gemacht, obwohl er sich eines so realen und ernsten Themas angenommen hat. Und das finde ich schade, dieses Buch hätte einem die Augen öffnen und auf Probleme in der Gesellschaft hinweisen können. Aber durch Szenen, in denen zum Beispiel eine Mauer durch die Wohnung gebaut wird oder eine ganze Seite lang beschrieben wird, wie der Vater ein Ei isst (und das nicht sehr appetitlich) wirkt die Geschichte für mich surreal. Hinzu kommt dann noch der bereits erwähnte Schreibstil, den ich einfach nur als anstrengend empfunden habe und wir haben ein Buch, das ich absolut nicht mochte. Und nebenbei, ich habe das Ende absolut nicht verstanden. Ich hatte keine Ahnung, wer nun tot war oder ob überhaupt jemand gestorben ist und ich wusste auch nicht, was Claudes Plan am Ende war. Das lag aber daran, dass der Autor über das ganze Buch hinweg nie etwas auf den Punkt brachte, sondern nur Andeutungen machte, die ich auf Grund der Schreibweise nicht immer verstand.
Trotzdem glaube ich, dass auch dieses Buch vielen Leuten gefallen wird. Ich denke, dass ich nicht der Zielgruppe entspreche. Man sollte schon jemand sein, der die Augen vor den Abgründen der Gesellschaft nicht verschließt, aber man sollte auch schon eine gewisse Lebenerfahrung haben, die ich in meinem Alter noch nicht haben kann.

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