[Rezension] Cinder & Ella: Happy End - und dann?



Titel: Cinder & Ella: Happy End - und dann?
Autor: Kelly Oram
Preis: € 12,90 (TB)
Seitenanzahl: 528
Genre: Yong Adult/New Adult
Reihe: Band 2 von 2
Meine Wertung: 4,5/5 Hühnchen 



Story: 

Endlich haben sich Brian und Ella gefunden und sind glücklich miteinander. Doch der Alltag wartet nicht. Ella steht wegen Brians Ruhm plötzlich selbst im Rampenlicht. Sie muss immer noch mit ihren Verletzungen klarkommen lernen und sich mit ihrer neuen Familie arrangieren. Und während Brian schon ihrer gemeinsame Zukunft plant, fehlt Ella noch immer das nötge selbstvertrauen, um daran zu glauben, die Liebe des eines perfekten Hollywood Schauspielers zu verdienen. 
 
Meine Meinung:

Nachdem ich die vielen negativen Kritiken zu dem Buch gelesen hatte, war ich ziemlich skeptisch. Aber ich wurde dadurch positiv überrascht. Ich kann mich nämlich der überwiegend schlechten Meinung überhaupt nicht anschließen. Inzwischen gibt es ja auch einige positive Meinungen und denen stimme ich voll und ganz zu. Aber fangen wir vorne an: Der erste Band ist einer Meisterwerk von einem Buch, darüber muss man wohl nicht diskutieren. Diese Fortsetzung war nicht nötig, da stimme ich zu. Das Ende des ersten Bandes war zufriedenstellend. Aber sind wir ehrlich: Wir wollten alle mehr von Cinder und Ella...aber vor allem Cinder. Und das haben wir hier bekommen. Die Hauptgeschichte ist auserzählt. Aber genau das sagt der Titel ja auch. Dieser zweite Teil spielt nach dem Happy End, Spannung sollte man also nicht erwarten. Das war mir von Anfang an klar. Hier geht es einzig darum, die Charaktere zu genießen und wie sich ihre Beziehung entwickelt. Wenn man mit diesem Wissen an das Buch rangeht, bekommt man auch genau das geboten, was man erwartet. Ella ist einfach eine unglaublich tolle und starke Frau, die in diesem Teil damit unzugehen lernen muss, dass sie trotz ihrer Verletzungen schön ist. In vielen Rezensionen habe ich gelesen, dass ihre Selbstzweifel nerven würden. Das sehe ich anders. Viele Mädchen und Frauen (und sicher auch Männer) fühlen sich in ihrem Körper nicht wohl. Wenn man dann auch noch einen Körper, mit dem man glücklich war, genommen bekommt, muss man nunmal wieder von Neuem lernen, sich selbst zu lieben, wie man ist. Da geht jeder anders ran. Ella wurde auch noch in eine neue Stadt und Familie verfrachtet, wo sie sich fehl am Platz fühlt. Zusätzlich ist ihr Unfall gerade mal ein Jahr her. Ich finde ihre Selbstzweifel sehr realistisch von der Autorin dargestellt. Ein anderer Charakter wäre vielleicht anders damit umgegangen, im Laufe der Geschichte kommt auch ein Beispiel, wie Ella auch hätte reagieren können. Aber das wäre nicht Ella. Kelly Oram hat ihre Charaktere so unglaublich gut ausgearbeitet, dass man, finde ich, Ella verstehen kann, weil man das Gefühl hat, sie zu kennen. 
Viele dieser Rezensionen lesen sich so, als wollten die Leser das Buch schlecht finden. Als haben sie gar nicht erwartet, dass die Fortsetzung an den ersten Teil rankommt. Das ist aber natürlich nur eine Vermutung.
Natürlich war dieses Buch nicht geplant. Das Ende des ersten Bandes war abgeschlossen und auch in ihrer Widmung im zweiten Band, wird deutlich, dass die Autorin ursprünglich einen Einzelband geplant hat. Das merkt man auch in den ersten Kapiteln und auch am Schreibstil, der etwas eintöniger als im ersten Teil ist. Aber trotzdem hat sie mit diesem Buch ihre Charaktere nicht vernachlässigt, Ellas Gefühle noch verständlicher gemacht und uns nochmal ein paar schöne Stunden mit dem märchenhaften Traumpaar Cinder und Ella geschenkt. 

Ein paar wenige Kritikpunkte habe ich aber dennoch, sonst hätte das Buch ja auch wieder die volle Punktzahl bekommen. 
Neben dem etwas eintönigen Schreibstil und der Tatsache, dass viel zu viele Wörter kursiv gedruckt waren, fand ich es noch schade, dass die Nebencharaktere stark vernachlässigt wurden. Es ging sehr viel um die Beziehung von Brian und Ella, wobei auch hier mehr Ella im Fokus stand (ich hätte mir mehr Kapitel aus Brians Sicht gewünscht) und Ellas neues Leben. Dadurch bekam man von den Zwillingen allerings nur sehr wenig mit und von Vivian und Rob, auf den ich mich persönlich sehr gefreut hatte, fast gar nichts. Ich hoffe tatsächlich, dass die Autorin noch etwas an der Geschichte festhalten und vielleicht ein Spin-off zu den Nebencharakteren schreiben wird. Denn schreiben kann sie. Ich habe mich auch hier wieder in ihren treffenden Worten verloren und hoffe auf noch viele weitere Bücher. 
Mein Fazit also: Wenn man mit der Erwartung liest, dass man hier eine Geschichte bekommt, die nach der eigentlichen Geschichte spielt, ist es einfach nur wieder schön, aufschlussreich und regt zum Nachdenken an. Außerdem bekommt man schöne romantische Momente mit Brian und Ella. 
Mein Körper brüllte nach mehr, doch hier ging es um sie, nicht um mich.
- Seite 236
Ich möchte in dieser Beziehung deine Partnerin sein - und nicht von die abhängig.
- Seite 256
Sie können gar nicht verstehen, was sie im vergangenen Jahr alles durchlitten hat. Sie wissen nicht, wie es ist, wenn einem der eigene - wunderschöne und kerngesunde - Körper entrissen wird und andere Menschen fortan deshalb auf einen heruntersehen, einen verhöhnen und quälen. Ganz so, als wäre Ella wegen ihrer Verletzungen nun weniger wert als zuvor.
- Seite 330
Bleiben Sie untätig, Miss Rodriguez, und alle, die Sie je herabgewürdigt haben, gewinnen. Stehen Sie für sich ein, und all jene erbärmlichen, geistesschwachen Tyrannen werden erkennen, dass Sie kein Opfer sind.
- Seite 333
Kein blöder Autounfall wird dich je in die Knie zwingen.
- Seite 445

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