[Rezension] GötterFunke - Verlasse mich nicht

Juni 28, 2019

Titel: GötterFunke - Verlasse mich nicht
Autor: Marah Woolf
Preis: € 19,00 (HC)
Seitenanzahl: 464
Genre: Jugendbuch, Fantasy, Mythologie
Reihe: Band 3 von 3
Meine Wertung: 3,5/5 Hühnchen

Story:

Es gibt einen Verräter unter den Göttern in Monterey und niemand weiß mehr, wem er trauen kann. Doch Agrios ist jedes Mittel recht, um an den Ehrenstab zu gelangen und endgültig die Macht im Olymp zu übernehmen. Um ihn aufzuhalten müssen Jess und der nun sterbliche Cayden zusammenarbeiten, aber Jess ist noch nicht bereit, ihm zu verzeihen. Doch wäre sie bereit ihn deshalb zu opfern?

Meine Meinung:

Mit diesem Band hatte ich so meine Probleme. Schon in den vorherigen Bänden hat mich das Hin und Her zwischen Jess und Cayden gestört, aber hier hat es seinen Gipfel erreicht. Auch die anderen Charaktere, haben viel dazu beigetragen, dass es mit den beiden immer wieder ein Auf und Ab war. Immer wenn es man Annäherungen gab, konnte ich mir sicher sein, dass Jess ihn auf der nächsten Seite schon wieder von sich stoßen würde. Er hat sich halt auch nicht wirklich geschickt angestellt. Oft fand ich ihn eher creepy, als süß ihr gegenüber. Und Jess war nicht besser. Man kann halt auch krampfhaft in jeden Satz etwas negatives interpretieren.
Zwischendurch hatte ich auch manchmal das Gefühl, die Autorin hat selbst ein paar Stellen vergessen, in denen sie etwas anderes Geschrieben hat, als jetzt. Ein Beispiel: Jess spricht am Anfang von einem Schuppen im Garten, in dem ihr Vater früher sein Werkzeug aufbewahrt haben soll. Im ersten Band wird allerdings gesagt, dass sie erst in dieses kleinere Haus gezogen sind, nachdem ihr Vater die Familie verlassen hatte.
Und dann gibt es noch des öfteren Unterhaltungen, in denen die beteiligten Charaktere während des Gesprächs ihre Meinungen tauschen. Das hat beim Lesen etwas gestört und verwirrt.
Die Sache mit dem Verräter hat mich als Leser immer wieder an den Charakteren zweifeln lassen. Ich habe jeden Satz hinterfragt, ich wollte ja schließlich auch dahinter kommen, wer nun der Verräter ist. Ich habe das ganze auch recht schnell auf zwei Personen eingegrenzt und mich eigentlich auch schon für einen entschieden, fand es aber etwas zu einfach und habe an mir gezweifelt, trotzdem lag ich richtig. Ich will jetzt nicht sagen, dass es vorhersehbar, denn der Verräter selbst war nicht so offensichtlich, aber es konnte halt einfach niemand anderes sein. Ich will jetzt aber auch nicht zu viele Hinweise geben.
Den Finalen Kampf fand ich sehr gut, ich habe mit einem ähnlichen Ende gerechnet und fand es entsprechend sehr gut. Nach 400 Seiten Hin und Her hat man dann auch noch ca. zwei Seiten Jess und Cayden bekommen, immerhin, ich dachte schon, da kommt gar nichts mehr. Das Ende selbst ist zwar angeschlossen, lässt aber noch Raum für ein Spin-Off auf das ich hoffe. Denn mir kam Apoll zum Schluss etwas zu kurz und ich will wirklich gerne wissen, wie es bei ihm weiterging.
Ein paar Kleinigkeiten, die ich jetzt natürlich nicht spoilern will und werde, haben mich an dem Ende aber auch gestört. Ich sag es mal so: Es war mir ein bisschen zu Friede, Freude, Eierkuchen.
Für mich der schwächste Band in dieser Reihe, aber dennoch eine schöne Reihe, von der man eben nicht allzu viel Tiefgang erwarten darf.

Vermutlich war es Hephaistos gewesen, der Gott mit den Pranken eines Bären und dem Feingefühl einer Fee.
- Seite 20

Warum hatte man nie einen Baseballschläger zur Hand, wenn man einen brauchte? Die Kerle waren unmöglich.
- Seite 39

"[...] Ich kann nicht wegsehen. Und das seit Jahrhunderten. In den letzten Jahrzehnten hat die Vergewaltigung der Erde allerdings ihren Höhepunkt erreicht. [...] In der kurzen Spanne, die euch zwischen Geburt und Tod bleibt, seid ihr nicht bereit, Verantwortung für das zu übernehmen, was ihr hinterlasst. Ihr werdet von Generation zu Generation immer brutaler und rücksichtsloser. [...]"
- Seite 168