[Rezension] Scythe - Hüter des Todes



Titel: Scythe - Hüter des Todes
Autor: Neal Shusterman
Preis: € 19,99
Seitenanzahl: 528
Genre: Utopie
Reihe: Band 1 von 3
Meine Wertung: 5/5 Hühnchen 



Es wurde die perfekte Welt erschaffen. Ewiges Leben, kein Krieg, keine Krankheiten, Wohlstand für jeden, unendliches Wissen. Citra und Rowan leben in dieser Welt. Doch auch in der perfekten Welr, muss man sterben. Und darüber entscheiden die Scythe. Sie sind die einzigen, die töten können und sind damit die Hüter des Todes. Doch die Scythe leiden unter dieser Aufgabe. Das müssen sie. Denn hätten die keine Gefühle, wären sie Monster. Citra und Rowan nehmen aus unterschiedlichen Gründen die Ausbildung zum Scythe auf. Doch während sich erst eine Verbindung zwischen den beiden bildet, entwickelt sich ihre Ausbildung schließlich zu einem Kampf auf ewiges Leben und Tod.

Man liest ja ständig Dystopien oder ich zumindest, aber eine Utopie lese ich selten. Ich muss auch sagen, ich würde dieses Buch eher als Dystopie, getarnt als Utopie beschreiben. Ja, es ist eine perfekte Zukunft, aber perfekt, ist eben nicht immer perfekt.
An meiner Bewertung kann man ja schon sehen, mir hat das Buch unglaublich gut gefallen. Es war mal wieder ein Leseexemplar. Ich hab es auch selbst angefragt und mich drauf gefreut. Aber dann kam der Hype, überall hab ich positive Bewertungen gelesen. Ich weiß auch nicht, irgendwie schreckt mich das immer ab. Ich hatte schon so viele gehypte Bücher, die ich einfach nur schrecklich fand. Also war ich skeptisch, als ich es jetzt doch gelesen habe. Aber ich muss sagen, der Hype ist gerechtfertigt. Ich war selten so gefesselt. Wo soll ich nur anfangen? Es ist sehr schwer über das Buch zu schreiben, ohne zu spoilern, weil schon früh sehr wichtige Dinge passieren. Das ist auch schon ein Punkt, es passiert sehr viel, aber man hat gar nicht den Eindruck. Es ist nicht mit Action überladen, stattdessen bekommt man nach und nach diese Zukunft erklärt. Es kommt erstmal sehr viel Wissen, dass man verarbeiten muss, aber es wird alles sehr gut in die Geschichte eingebunden. Es gibt immer wieder Wendungen, die ich überhaupt nicht vorhersehen konnte. Die Höhepunkte werden nicht wirklich vorbereitet, wie man es kennt, sie passieren einfach. Man merkt, dass der Autor nicht nur einzelne Storypunkte abarbeitet. Ich muss auch den sehr guten Schreibstil des Autors loben. Es war sehr angenehm zu lesen. Ich persönlich war oft überrascht, wie viel am Stück ich gelesen habe, ohne es zu merken. Es gab nur zwei Punkte, die ich vermutet hatte. Einer davon war das Ende, aber das hat mich nicht gestört, ich fand es einfach nur toll, dass ich auch mal was wusste. 

Auch die Charaktere waren alle sehr gut ausgebaut, selbst die, die man nicht mochte, konnte man aber wenigstens verstehen. Mein Lieblingscharakter ist definitiv Rowan. Ich finde ihn sehr interessant und komplex. 
Auch regte das Buch sehr zum Nachdenken an. In Scythe wurde der Tod besiegt. Die Menschen leben ewig, natürlichen Tod, Mord oder Selbstmord gibt es nicht mehr. Man kann sich immer wieder verjüngen. Die Regierung wurde digitalisiert und darauf ausgelegt, den Menschen das Beste zu ermöglichen. Aber dennoch müssen Menschen sterben. Und dafür gibt es die Scythe, sie sind die einzigen, die Menschen dauerhaft töten können (auch wenn sie es nicht so nennen). Ich hab mir oft die Frage gestellt, ob ich es wirklich besser fände die Aussicht auf ein ewiges Leben zu haben, aber ständig Angst zu haben von einem Scythe besucht zu werden. Und auch das Leben eines Scythe ist alles andere als schön, schließlich muss man ständig Menschen töten. Und dann gibt es natürlich auch die, die diese Macht ausnutzen. Hinzu kommt noch, dass man zwar ewiges Leben erreicht hat, dieses Leben aber nicht mehr lebenswert ist. Alles wurde erreicht, Schmerzen gibt es keine, sterben kann man nicht mehr durch Unfälle oder Krankheiten, neues Wissen gilt es nicht mehr zu erlangen, der Sinn des Lebens fehlt.
Ich bin jetzt jedenfalls sehr gespannt auf den zweiten Band. Ich hoffe, dass der Autor es schafft, an den ersten anzuknüpfen. Ich hatte nämlich auch schon gehypte Bücher, bei denen es ab dem zweiten Band begab ging, weil die Autoren zu gezwungen so gut sein wollten wie beim ersten. Diese Reihe hat so viel Potenzial, dass das sehr schade wäre. Zumindest der Klappentext von Band zwei überzeugt mich schon sehr. 
Ohne drohendes Leid können wir keine wahre Freude empfinden.
- Seite 294-295

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