[Rezension] Minikuchen-Set von Gräfe und Unzer

Heute hab ich mal eine etwas andere Rezension. Ich habe nämlich das Minikuchen-Set aus dem Gräfe und Unzer Verlag ausprobiert und würde gerne einfach nur meine Erfahrungen damit teilen. Da das Set aus einem Buch und den Förmchen besteht, bewerte ich beides, allerdings getrennt voneinander.
Fangen wir bei den Förmchen an, denn da kann ich mich kurz halten: Sie sind fantastisch. Auch nach mehrmaligem Aufenthalt in der Spülmaschine sind sie noch super. Es bleibt nichts kleben und sie sind einfach zu reinigen. Allerdings muss man sie in der Spülmaschine beschweren, sonst fliegen sie herum, aber das ist bei der Größe ja auch vollkommen logisch. In einigen Rezepten steht, die Förmchen hätten eine Größe von 9cmx6cm, das ist falsch. Es sind ca. 6cmx4,5cm. Ich weiß nicht, was da gemessen wurde. Und dann kommen wir auch schon zum Buch. Erst mal die positiven Punkte: Die Bilder sehen sehr ansprechend aus und auf den ersten Seiten finden sich ein paar nützliche Tipps wie man zum Beispiel ganz einfach selbst Schokosplitter machen kann usw. Nichts besonderes, aber eine nette Idee. Grundlegend finde ich auch die angebotenen Kuchen sehr gut. Aber die Tipps wiederholen sich später wieder, so findet man zum Beispiel die Schokosplitter bei der Schichttorte wieder. Da hätte ich mir dann andere Tipps gewünscht wie zum Beispiel, wie man richtig unterhebt oder unterzieht, worauf man beim Steifschlagen besonders achten muss (alles drei kommt in so ziemlich jedem Rezept vor und ich persönlich konnte mit unterziehen zum Beispiel nicht viel anfangen) und so Sachen. Einfach ein paar Handwerkstipps. Dann sind Angaben in den Rezepten leider oft falsch oder gar nicht erst vorhanden. Die Größe der Förmchen habe ich ja schon erwähnt, aber auch die Backzeiten sind viel zu hoch. Ich habe drei Rezepte nachgebacken. Beim ersten (die Schichttorte) habe ich mich genau an das Rezept gehalten und die Küchlein waren am Ende halb verbrannt. 

Beim zweiten und dritten (Sandkuchen und Sachertorte) habe ich etwa die Hälfte der Zeit genommen und die Kuchen waren perfekt. 

Es kann vielleicht daran liegen, dass ich nicht wusste, auf welcher Einstellung ich backen sollte, das stand nämlich nicht im Rezept. Hinzukommt, dass es auch keine Angabe dazu gab, wie viel Teig man in die Förmchen füllen muss. Kuchen gehen unterschiedlich auf und ein einfacher Satz wie "Die Förmchen bis zur Hälfte mit Teig füllen" wäre hilfreich gewesen. Obwohl das wahrscheinlich nicht geklappt hätte, denn dafür hätte ich nie genug Teig gehabt, bei dem Sandkuchen habe ich noch ein wenig improvisiert, um mehr Teig zu erhalten, die Kuchen sind auch sehr schön aufgegangen. Bei der Schichttorte hatte ich viel zu wenig Teig, entsprechend niedrig waren dann die Kuchen, hinzu kam, dass sie angebrannt waren, schichten war absolut nicht mehr möglich und dann sollte ich die Marzipanmasse ja auch noch doppelt so groß ausschneiden wie der Kuchen eigentlich war. Es war eine Katastrophe. Oh und die versprochenen Schritt-für-Schritt-Bildanleitungen fehlen auch komplett. Mal sieht man ein Bild auf dem Teig ausgerollt oder Schokoglasur über dem Kuchen ausgegossen wird, aber meistens sieht man nur ein Bild des fertigen Kuchens.
Also mein Fazit: Die Förmchen sind top, da gibt es nichts auszusetzen. Das Buch ist schön aufgebaut, aber die Rezepte zu ungenau. Nichts für Backanfänger oder jemanden, der wie ich, sehr genau nach Rezept arbeitet. Man muss improvisieren können und die Rezepte anpassen. Sie dienen mehr als Anreiz, statt wirklich als brauchbare Rezepte.
(Ach so, die Sachertorte hat auch nicht nach Sachertorte geschmeckt, war aber trotzdem lecker)
Aber eigentlich wollte ich ja nur ein Geburtstagsgeschenk und Ostergeschenke backen. Und die Arbeit mit dem Fondant war das eigentliche Übel, das habe ich nämlich zum ersten Mal gemacht ^^"