So bewerte ich

Wie entsteht eigentlich meine Bewertung? Was bedeutet sie? Und was sagt sie schon im voraus darüber aus, wie mir das Buch gefallen hat?
Jeder bewertet ja anders. Zum Beispiel ein Buch mit vier Sternen. Für manche ist das eine sehr gute Bewertung, für andere nur eine mittelmäßige. 
Wie ist das bei mir, wie bewerte ich?
Fangen wir hinten an.

🐔 Das vergebe ich eigentlich kaum. Ein einziges Mal habe ich ein Buch so schlecht bewertet. Dieses Buch habe ich abgebrochen, es ist auch das einzige, das ich je abgebrochen habe. Also wir reden von Büchern, die mich so wenig erreichen konnten, dass ich ihnen nicht einmal die Chance geben möchte, mich doch noch zu überzeugen.

🐔🐔 In der Regel gebe ich diese Bewertung bei Büchern an, die ich nicht freiwillig gelesen habe und die ich auch nicht mochte, ich aber dennoch verstehen kann, was andere daran finden. Oft entspreche ich nicht der Zielgruppe der Geschichten. Zum Beispiel gebe ich diese Bewertung oft bei alten Klassikern, bei denen ich den Reiz in der entsprechenden Zeit, in der er erschien, nachvollziehen kann, aber aus heutiger Sicht, das Buch mich nicht begeistern kann. Diese Bücher sind also nicht wirklich schlecht, sondern verlangen nur einen Leser, der sich für das Thema auch interessiert.

🐔🐔🐔 Am häufigsten findet man diese Bewertung bei mir bei einzelnen Bänden in Reihen. Ich will natürlich die unterschiedlichen Bände in ihrer Qualität abgrenzen und mir auch Luft nach oben lassen. Aber ich vergebe sie auch bei Einzelbänden. Zum Beispiel wenn ich gewisse Erwartungen hatte, die nicht erfüllt wurden, das Buch aber dennoch auch einiges Gutes hatte. Bei mir ist dies keine schlechte Bewertung, es ist eher wie die Worte "nett" oder "okay". Es haut mich nicht um, es stören mich auch ein paar Dinge, aber ich habe es trotzdem gerne gelesen und kann es auch empfehlen.

🐔🐔🐔🐔 Diese Bewertung gebe ich am häufigsten. Diese Bücher erfüllen meist exakt meine Erwartungen, nicht mehr, nicht weniger. Es gibt sehr viele Punkte, die mir gefallen haben, aber dennoch wenige Kleinigkeiten, die mich davon abhalten, das Buch als perfekt zu bezeichnen. Kleine Logiklücken oder einzelne, blasse Nebencharaktere zum Beispiel. Aber auch eine Entwicklung, die mir nicht gefällt, kann ein Buch bei mir von fünf auf vier stufen.

🐔🐔🐔🐔🐔 Das muss man wohl nicht groß erklären. Es gab kaum etwas oder sogar gar nichts auszusetzen. Ich konnte mich in die Charaktere hineinversetzen, sie waren ausgearbeitet, die Geschichte ist komplett durchdacht und ich denke noch lange nach dem Lesen über die Geschichte nach. Ich weiß bei diesen Büchern auch oft noch Jahre später sehr genau, worum es ging und ich empfehle sie uneingeschränkt jedem. Ich vergebe 5 Hühnchen häufiger als die schlechten Bewertungen (was wohl daran liegt, dass ich in jeder Geschichte etwas positives sehe), aber dennoch halte ich mich damit zurück. Dies kennzeichnet besondere Bücher, davon gibt es nicht viele.

So, ich hoffe, ich habe es ganz verständlich zusammengefasst. Natürlich gibt es auch Ausnahmen. Ich habe auch schon Büchern 5 Hühnchen gegeben, die nicht perfekt in der Ausarbeitung waren, aber mir dennoch dieses "Perfekt-Gefühl" geben, hingegen bei den schlechten Bewertungen bin ich strenger. Ich gebe ungern eine schlechte Bewertung ab, weil ich es ungerecht finde. Hinter jedem Buch steckt so viel Arbeit und jedes Buch hat seine Liebhaber und Bewunderer, nur weil es mir nicht gefallen hat, ist es ja nicht schlecht, daher fühle ich mich nicht wohl, es dann schlecht zu bewerten. Also bei mir ist eigentlich nur die Bewertung von einem Hühnchen wirklich die Kennzeichnung für ein meiner Meinung nach schlechtes Buch.

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