[Rezension] Cinder & Ella



Titel: Cinder & Ella
Autor: Kelly Oram
Preis: € 12,90 (TB)
Seitenanzahl: 448
Genre: Young Adult
Reihe: Band 1 von 3 (?)
Meine Wertung: 5/5 Hühnchen 



Story: 

Nach einem Autounfall ändert sich Ellas Leben komplett. Sie muss zu ihrem Vater ziehen, der sie vor zehn Jahren ohne ein Wort verlassen und den sie seit dem nicht mehr gesehen hat. Dazu kommt noch seine neue Familie, die nicht sehr begeistert über das neue Familienmitglied ist. Und auch Ella will nichts mehr, als ihr altes Leben zurück. Ihr einziger Halt ist Cinder, ihr bester Freund, den sie noch nie getroffen hat. Cinder weiß nichts von ihren Narben und packt sie nicht in Watte, mit ihm kann sie über alles reden und er versteht sie. Seit drei Jahren schreiben sie schon miteinander und obwohl sie sich noch nie gesehen haben, ist Ella in ihn verliebt. Sie weiß nicht, dass auch er Gefühle für sie hat und einer der berühmtesten Schauspieler Hollywoods ist. 
 
Meine Meinung:

Ich habe das Buch gerade eben beendet und ich konnte keine Sekunde länger mehr warten und muss das hier jetzt gleich schreiben. Dieses Buch hat mich so begeistert. Ich habe schon viele wirklich gute Bücher gelesen, aber dieses hat alles in den Schatten gestellt. Da muss jetzt wirklich noch ein Knaller kommen, um es von seinem Thron zu stoßen. 
Wo soll ich nur anfangen? Abgesehen davon, dass Cinder ein absoluter Traum ist, ist diese Geschichte ganz anders, als der Klappentext vermuten lässt. Ich habe mit einem leichten Liebesroman gerechnet, als ich es am Samstag mit einer Freundin zusammen anfing. Und bekommen habe ich eine bezaubernde Liebesgeschichte, tiefgründige Charaktere und Dramen, die ungeschönt zeigen, wie das Leben nunmal spielt. Mobbing und Selbstzweifel sind ein großes Thema, aber auch Oberflächlichkeit, die Angst vor Ablehnung, wenn man sich vollkommen preisgibt. Familie, Freundschaft. Das Buch ist einfach ehrlich. Die Charaktere sind unglaublich gut ausgearbeitet, selbst die Nebencharaktere machen eine merkliche Entwicklung durch. Man versteht sie alle, selbst die, die man nicht mag. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie großartig ich dieses Buch fand. Es hatte alles: Tiefgang, Spannung, Humor und diesen "Ohh"-Faktor. Ich bin wirklich kein Fan von Kitsch, aber dieses Buch war trotz kitschiger Stellen nie kitschig, es hatte ein Niveau, von dem ich nicht weiß, wie die Autorin es geschafft hat, dieses zu halten, während ein Charakter wie Cinder Teil der Geschichte war. Cinder lässt glaube ich jeden dahinschmelzen. Selbst ich habe beim Lesen immer wieder geseufzt und "Ohh" sagen müssen, was ich wirklich nie tue. Aber Cinder, mein Gott, so einen Typen kann man sich wirklich nur ausdenken.
Aber auch Ella, sie ist ein fantastischer Charakter. Ab der ersten Seite hab ich mich ihr verbunden gefühlt. Sie ist auf jeden Fall nicht perfekt, aber genau das liebe ich an ihr. 
Aber meine heimliche Heldin war Juliette. Obwohl sie nur ein Nebencharakter ist, war sie für mich immer am präsentesten und ihre Charakterentwicklung fand ich am interessantesten. Und Rob, das einzig negative bei ihm, ist, dass er nicht Cinder ist, ansonsten ist er perfekt.
Ich freue mich, wenn der zweite Band auf deutsch erscheint. Auch wenn ich mit dem Ende zufrieden bin, will ich ihn trotzdem unbedingt so schnell wie möglich lesen. Ganz egal, worum es in dem Band gehen wird, der Schreibstil und die Charaktere sind so toll, dass ich es einfach lesen muss!

Niemand mag eine verhätschelte Heldin. Eine großartige Figur muss Hürden überwinden - Erfahrungen, die ihr Tiefe verleihen, sie verletzlich und sympathisch machen und einem die Möglichkeit geben, sich mit ihr zu identifizieren. [...] In der Theorie ergibt das Sinn, aber die Heldin selbst ist es trotzdem Mist.
- Seite 7
Ich habe es nicht angezogen, um irgendwas zu beweisen. Das Kleid hat meiner Mutter gehört. Ich wollte bloß meine Familie bei mir haben bei diesem Familienessen. Ich sollte mich nicht umziehen müssen, nur weil es euch zu peinlich ist, mit mir gesehen zu werden. Ich kann nichts dafür, dass ich euch alle anwidere.
- Seite 105
"Willst du wissen, warum du es nie geschafft hast, mich zum Weinen zu bringen?", fragte ich. "Weil du versuchst, jemanden umzureißen, der schon ganz unten ist. Du kannst nichts mehr tun, damit ich mich selbst noch mehr verabscheue, als ich es ohnehin schon tue. Du bist erbärmlich [...]."
- Seite 128
Weißt du, Anastasia, bloß weil ihre Dads homosexuell sind, heißt das nicht, dass sie es auch ist. Und selbst wenn, was juckt dich das? Das hat mir dir überhaupt nichts zu tun.
- Seite 167
"Ella", sagte Vivian leise, "wahre Schönheit kommt von innen. Wenn du dich schön fühlst, dann wirst du auch für andere schön aussehen, und mit Äußerlichkeiten hat das gar nichts zu tun."
- Seite 194
Nett und höflich? Er hat mich als sture, naive, feministische Romantikerin bezeichnet!
- Seite 410

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