[Rezension] Für jede Lösung ein Problem



Titel: Für jede Lösung ein Problem
Autor: Kerstin Gier
Preis: € 8,99
Seitenanzahl: 304
Genre: Frauen-Roman, Humor
Reihe: Einzelband
Meine Wertung: 4/5 Hühnchen 




Ich habe dieses Buch als letzte Lektüre vor dem Abschluss im Deutsch LK vorgeschlagen und es wurde mit einer ganz knappen Mehrheit gewählt. Es ist zwar an ein wenig ältere Leser gerichtet, als ich es bin, aber dennoch ist der Humor unglaublich gut xD

In Gerris Leben klappt nichts. Sie ist 30, immer noch single, nicht blond, lebt in einer kleinen Wohnung, verdient nicht sehr viel, all ihre Freunde haben oder erwarten ein Kind und noch dazu wird sie ständig von allen an diese Sachen erinnert. Warum also noch weiter machen? Sie entschließt sich, allen, die sie kennt, Abschiedsbriefe zu schreiben und ist in diesen vollkommen ehrlich. Doch dann klappt der Selbstmord nicht, aber die Briefe sind schon unterwegs zu ihren Empfängern. Gerris Leben ändert sich auf einen Schlag, denn es ist nicht immer leicht mit seinen Mitmenschen, wenn sie wissen, was man von ihnen hält.

Trotz des ernsten Themas, ist das Buch unglaublich lustig. Die Situationen, die Kerstin Gier beschreibt sind einem auch manchmal aus dem eigenen Leben bekannt und sie nimmt wirklich alles auf die Schippe: Von Plastikschüsseln, über Kindernamen, bis hin zur Erziehung. Und dabei ist immer wieder eine schön verpackte Kritik dabei. 
Gerri kann einem teilweise echt Leid tun, besonders, wenn sie mit ihrer Familie zu tun hat. Stellenweise hat es mich sehr aufgeregt, dass sie sich so viele Gedanken darum macht, dass sie immer noch keinen Mann gefunden hat. Als wäre das das wichtigste im Leben. Aber bei einer solchen Familie KANN sie gar nicht anders denken, so wurde sie erzogen. Besonders ihre Tante und ihre Mutter sind immer vorne mit dabei, wenn es darum geht, Gerri klar zu machen, dass ihre biologische Uhr tickt und sie sich ja so sehr für sie schämen würden. Solch eine Familie wünscht man keinem. 
Dazu muss sie auch noch sehen, wie all ihre Freunde mit der Familienplanung beschäftigt sind. Obwohl man da sagen muss: Sie hat wirklich tolle Freunde. 
Beruflich will es auch nicht mehr klappen und auch wenn das alles zwar deprimierend sein kann, konnte ich nicht verstehen, dass sie sich gleich umbringen will. Aber gut, es hat schließlich sowieso nicht geklappt. Und da geht es eigentlich erst richtig los für die arme Gerri. Dazu werde ich jetzt aber nichts sagen, nur so viel: Manchen Leuten passt es ganz und gar nicht, wenn sie die Wahrheit über sich hören. Mit anderen hingegen wird alles viel einfacher. 
Ich möchte aber noch ein paar Worte zu ein paar Charakteren loswerden:
Zum einen Gerris Mutter. Diese Frau sollte sich nicht für ihre Tochter schämen, sondern eher für sich selbst. Was sollen ihre Kinder denn daraus lernen, wenn man ihnen ständig nur ihre Fehler aufzeigt und egal was sie tun, nie stolz ist?! Aber so wie Gerris Tante sich verhält, scheint ihre Mutter auch keine gute Erziehung erfahren zu haben und ist deshalb jetzt so.
Dafür hat Gerri aber mit Charly eine wunderbare Freundin, ohne die sie wahrscheinlich schon viel früher an Selbstmord gedacht hätte. Eine solche Freundin sollte meiner Meinung nach jeder haben und ich bin auch froh, dass ich eine solche auch schon gefunden habe. Charly hat mich das ganze Buch über immer wieder an meine eigene beste Freundin erinnert, was sie mir noch sympathischer gemacht hat ^^
Wer mich aber die ganze Geschichte über nur genervt hat, war Ole -.- Er ist ja anfangs ganz nett, aber meine Güte, der ist ja so sehr von sich überzeugt! Okay, er sieht gut aus, aber das ist doch nicht alles! Ist ja schon, wenn der Partner gut aussieht, aber deswegen will man trotzdem keinen eingebildeten Stalker als Freund. Er kann mit Zurückweisung überhaupt nicht umgehen und hat meiner Meinung nach einfach nur Angst allein zu sein. 
Im Vergleich zu Ole, war mir Adrian von Anfang an sympathisch, trotz seiner komischen Affäre. Ich weiß auch nicht, schon bei seinem ersten Auftritt dachte ich: Der ist ja toll, mit dem sollte es Gerri versuchen. 
Ob meine Wünsche erfüllt wurden müsst ihr selbst lesen ^^
Und es lohnt sich! An manchen Stellen ist es zwar etwas zu viel mit Gerris Selbstzweifeln, weil sie noch immer single ist, aber der Humor ist wirklich klasse. Aber eine Sache gibt es, die mir noch besser als der geniale Humor gefallen hat und zwar das, was man von diesem Buch alles lernt. Und das ist so viel, dass es zu lange dauern würde, alles aufzuzählen. Aber hier ein paar Beispiele:
  1. Nur weil etwas perfekt aussieht, ist es das nicht automatisch auch (Bezogen auf Familie, Leben und Männer)
  2. "Sein Herz zu verlieren ist die schönste Art festzustellen, das man eins hat!" -Großtante Hulda, Seite 284
  3. Sei ehrlich, dann weißt du woran du bei den Leuten bist und wer wirklich hinter dir steht, dich unterstützt und liebt.
  4. Abschiedsbriefe hinterlegt man, die verschickt man nicht.
  5. Sei nicht dumm und nenne dein Kind Habakuk, Arsenius oder Chisola und komm dann auf Spitznamen wie Chissi... ("Abkürzungen sind nicht unbedingt immer ein Segen" -Gerri, Seite 208)
So viel von meiner Seite zu dem Buch. Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr es gelesen? Und fandet ihr Ole auch so nervig? Erzählt es mir ^^

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Meine Gedanken über...Corona

Weltkatzentag 2019

[Lesemonat] Juli 2022