Aus dem Leben einer Buchhändlerin #1 Leseexemplare

Seit 2 1/2 Jahren arbeite ich als Buchhändlerin. Erst in Ausbildung und mittlerweile als Werksstudentin. Da ich in einem relativ kleinen Laden arbeite, bekomme ich auch fast alle Arbeitsschritte mit und muss diese auch selbst ausführen. In den größeren Ketten hat man ja häufig eine Abteilung und dort einen bestimmten Aufgabenbereich. Wareneingang, Kundenbedienung, Buchhaltung, Saubermachen und Bestellen sind dort alles verschiedene Arbeiten, die auch von verschiedenen Leuten erledigt werden. Bei uns müssen alle alles machen. Manchmal finde ich das gut, manchmal aber auch nicht. 
Aber gehen wir Schritt für Schritt vor. Ich dachte mir, ich liefere mal einen Einblick in den Arbeitsalltag einer Buchhändlerin. Alle Buchliebhaber lieben Buchläden, wenn man dort arbeitet, verfliegt der Zauber ein wenig. Aber man gewinnt an interessantem neuen Wissen. 
Heute will ich über einen der größten Vorzüge schreiben, den das Buchhändler-Dasein mit sich bringt: Leseexemplare. 
Ich denke mal, es ist bekannt, dass wir Buchhändler die Möglichkeit haben, Bücher umsonst zu bekommen. Wir können diese gezielt beim Verlagsvertreter anfragen, bekommen aber auch unangefragt Titel, die der Verlag zum Beispiel im neuen Programm besonders hervorhebt. Das klingt jetzt erstmal super toll. Und natürlich ist es ein Vorteil. Aber es ist eben auch Arbeit. Man liest nicht nur, was man lesen will. Die Leseexemplare sind dafür da, dass wir unseren Job als Händler machen können. Wir müssen gelesen haben, was wir verkaufen. Natürlich kann man nicht alles gelesen haben, was man im Laden stehen hat, aber man sollte sich einen Überblick verschaffen. Da sind natürlich die Leseexemplare eine große Hilfe. Wer gibt schon gerne Geld aus für ein Buch, das einen persönlich gar nicht interessiert. 
Neben diesen normalen Leseexemplaren, gibt es auch Vorab-Exemplare. Der Name sagt es eigentlich schon. Diese Bücher bekommen wir, bevor sie erscheinen. Das sind meistens die Bücher, die später vom Verlag auch verstärkt empfohlen werden. Wir müssen ja vorbereitet sein, wenn die Kunden kommen. Auch bei diesen Exemplaren gibt es Vor- und Nachteile. Der Vorteil ist denke ich klar. Der Nachteil ist allerdings, dass man es natürlich auch bis Erscheinen bzw. bis zum Bestellen beim Vertreter gelesen haben sollte. Dafür sind diese Bücher schließlich da. Und in dieser Zeit stecke ich gerade. Die Verlage veröffentlichen nun ihr Frühjahrs- und Sommerprogramm, ab nächsten Monat geht bei uns das große Bestellen los. Und unser Leseexemplar-Regal platzt aus allen Nähten. 

Wir sind sechs Mitarbeiter, da fällt pro Person natürlich einiges an. Manches kann man schon vom Klappentext ausschließen, wir wissen schließlich schon, welche Genre bei unseren Kunden vermehrt gefragt sind. Ich betreue zwei Warengruppen: Manga und erwachsenen Fantasy. In beiden kommen wenig bis gar keine Vorab-Exemplare. Daher unterstütze ich die Jugendbuchabteilung beim Lesen. Für mich super, da das meine private Lektüre ist. Aber der Zeitplan ist strickt. 
Ich zeige euch mal, wie es momentan bei mir aussieht:

 

Zusammen sind wir unendlich, Erscheint 22. März 2019

Die Muschelsammlerin - Deine Bestimmung wartet, Erscheint am 4. Februar 2019

Niemalswelt, Erscheint am 22. März 2019

Ich werde fliegen, Erscheint am 11. März 2019

Die Verlobten des Winters, Erscheint am 11. März 2019 






Ich freue mich auf alle Bücher. Ich finde, dass die neuen Programme der Verlage richtig viele gute neue Bücher ankündigen. Da kommen einige fantastische Bücher. 

Ich habe aber auch noch normale Leseexemplare vor mir.


 




Die Krone der Dunkelheit

Riverdale - Der Tag davor

Vollendet - Die Flucht

Fauler Zauber






Die Krone der Dunkelheit, Riverdale - Der Tag davor und Vollendet - Die Flucht haben vor mir schon Kollegen gelesen und mir empfohlen, ich bin also der gespannt. Fauler Zauber ist gerade erst vor ein paar Tagen erschienen und auch darauf freue ich mich schon. 

Also für mich gibt es in den nächsten zwei Monaten ordentlich was zu lesen. Erscheinungstermin ist ja nicht gleich Bestelltermin, das muss bis Ende Februar alles gelesen oder zumindest beurteilt sein. Überschneidet sich perfekt mit meiner Klausurenphase 😅 Und im Laden stehen noch mehr Bücher und warten darauf, gelesen zu werden. Aber irgendwie muss man ja eine Vorauswahl treffen.
So wird aber auch aus dem Vergnügen Arbeit. Aber das ist der Job, wir müssen den Kunden ja auch was empfehlen können. Und der Verlag hat natürlich auch was davon, wenn wir seine Bücher direkt an den Kunden bringen können. 
Das war ein erster Einblick in meine Arbeit. Zugegeben definitiv einer der Vorteile, aber es ist auch Arbeit, ich lese nicht nur zum Vergnügen.

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