[Rezension] Die verschworenen Acht



Titel: Die verschworenen Acht
Autor: Andrew Warrior
Preis: € 8 (TB), € 4,49 (EB)
Seitenanzahl: 148
Genre: Dystopie, Jugendbuch
Reihe: Band 1 von ???
Meine Wertung: 2/5 Hühnchen 



Story: 

Warum sind die Kinder im Kinderheim krank, obwohl die Computer sagen, sie seien gesund? Warum findet man im Wald ständig tote Tiere? Was verheimlichen die Erwachsenen? Gemeinsam wollen Mirco und seine sieben Freunde das Rätsel lösen.

Meine Meinung:

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll...es ist wirklich nicht gut. Der Autor kam vor einer Weile persönlich zu uns in den Laden, um uns sein Buch vorzustellen, damit wir es vielleicht für ihn verkaufen. Ich weiß nicht, was dazu führte, dass ich es am Ende mit nach Hause nehmen musste, aber so war es dann. 140 Seiten, das ist ja nicht viel, dachte ich mir. Ich wusste gar nicht wie sehr sich 140 Seiten ziehen können. Es gab viele kleine Storypunkte, aus denen man etwas hätte machen können, die man zu einer großen Story hätte zusammenfügen können, aber stattdessen wurden sie nur aneinandergereiht und waren alle vollkommen irrelevant für die Geschichte. Na ja...eine Geschichte gab es auch nicht wirklich, die Kinder haben eigentlich nichts getan, sie haben nicht mal zur Auflösung des ganzen aktiv beigetragen. Und während sich Anfang und Mitte mit Belanglosigkeiten gezogen haben, war das Ende total schnell abgehandelt. Aber nicht nur die Story, auch die Charaktere. Es waren zu viele. Das Buch ist eigentlich an viel jüngere Leser gerichtet (glaube ich zumindest, aber dazu komme ich noch). Mir waren acht Hauptcharaktere und gefühlt tausend Nebencharaktere (die auch nicht alle in der Charakterübersicht am Anfang aufgelistet werden) schon zu viel. Ich habe ewig gebraucht, um mir die ganzen Namen halbwegs zu merken und dann auch noch dem richtigen Charakter zuzuordnen. Das war nämlich ziemlich schwierig, die Charaktere waren nämlich komplett charakterlos. Es wurden immer mal wieder sehr gewollt Adjektive eingeworfen oder krampfhaft Vorlieben und Eigenarten einer Person genannt, aber diese waren meist nichtssagend und halfen auch nicht dabei, sich den Charakter in irgendeiner Weise vorzustellen. Meiner Meinung nach hätte man locker die Hälfte der "verschworenen Acht" streichen können und die Geschichte hätte sich bis auf den Titel nicht verändert.
Dann zu dem Punkt, den ich schon genannt habe: Ich habe keine Ahnung, für welches Alter dieses Buch gedacht sein soll. Vorne drauf steht Jugendroman (das ordne ich so beim Alter 12 und aufwärts ein), auf dem Buchrücken finden sich aber zwei Punkte. Dieses System nutzen manche Verlage für Altersempfehlungen. Ein Punkt bedeutet 6-8 Jahre, zwei Punkte 8-10 Jahre und drei Punkte 10-12 Jahre. Die Punkte sagen also das Buch wäre für 8-10 jährige. Von der Art, wie sich die Protagonisten ausdrücken hätte ich sie auch auf ca. 10 Jahre geschätzt. Kurz vor dem Ende erfährt man aber von einem, dass er 14 Jahre alt ist. Und das ist auch das Alter, wo ich den Inhalt einordne. Es passieren doch einige Dinge, die ich für unter 14 nicht geeignet finde. Man verfolgt zum Beispiel den Sterbeprozess einer Person oder ist bei einer Operation dabei. Außerdem ist es sehr offensichtlich, dass die Protagonisten kein Problem damit haben, ihre Probleme mit Gewalt zu lösen. Da wird schon mal geplant, den Jungen, der sie immer schikaniert, in eine Falle zu locken und dann Acht gegen einen zu verprügeln. Das vermittelt Kindern ein vollkommen falsches Bild davon, wie man Probleme löst, finde ich. 
Und dann das schlimmste: Die Rechtschreibung. Ich verstehe vollkommen, dass bei einem Selfpublishing Titel Fehler übersehen werden. Aber der Autor sagte uns im Laden, dass er mit einem Lektor zusammenarbeite und er schon seit 30 Jahren an diesem Buch arbeitet. Hinzu kommt, dass die Ausgabe, die ich gelesen habe, schon die zweite, überarbeitete Auflage ist. Über ein paar kleine Fehler kann ich hinwegsehen. Jeder vergisst mal einen Buchstaben oder ein Komma, das ist vollkommen normal. Aber hier sind nicht nur Flüchtigkeitsfehler. Es wird "wie" statt "als" verwendet, Kommata stehen mitten im Satz an einer vollkommen falschen stelle, ganze Wörter fehlen, Namen werden mal mit K und mal mit C geschrieben, manche Sätze stehen ohne jeden Zusammenhang da oder brechen in der Mitte ab. Das ist für mich einfach unsaubere Arbeit. Und das ist noch mehr als all die anderen Punkte, Grund für mich, dieses Buch keinem Kind zu empfehlen. 
Es ist für mich immer schwer Leute zu kritisieren, wenn ich sehe, dass ich ihnen damit einen Traum zerstöre, aber ich kann dieses Buch nicht ruhigen Gewissens empfehlen und verkaufen. Ich hab noch so viel mehr Kritik, die ich hier noch gar nicht genannt habe. Das einzig Gute, das ich sagen kann, ist, dass die Grundidee nicht schlecht ist. Aber nicht jeder mit einer Idee und Leidenschaft, sollte auch ein Buch schreiben.

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